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Wandern auf den Berg der Heiligen Odile

Text/Fotos: Infojet Redaktion  
Eine fromme Legende rankt sich um die Heilige Odile, die Schutzpatronin des Elsass, nach der das Kloster auf dem Gipfelplatau des Odilienbergs benannt ist. Nicht wenige mythisch sind Ursprung und Zweck der Heidenmauer, einer 11 Kilometer langen Mauer aus großen Felsquadern, die sich rund um den Berg herum zieht. Die Rundwanderung führt hinauf auf den Mont Sainte Odile und entdeckt dabei manch verwunschene Burgruine inmitten der tiefen Wälder an den Hängen des heiligen Bergs. Neben Heidenmauer, Burgen, Kloster und der herrlichen Fernsicht über die Ebene des Elsass gibt es bizarre Sandsteinformationen und pittoreske Waldstücke im Gipfelbereich zu sehen.

Nordvogesen - Querverweise:

Anfahrt: A35 Abfahrt Obernai; D426 bis Ottrott und dort bis zur Kirche und dem Office de Tourisme nebenan
Reiseführer: Wanderkarte Mont Ste-Odile, Molsheim, Obernai
Kompass Wanderführer Elsass, Vogesen Mitte
Baedeker Reiseführer Elsass, Vogesen
Bruckmanns Wanderführer Elsass und Vogesen
Reise Know-How Elsass und Vogesen
Rother - Vogesen: die schönsten Tal und Höhenwanderungen
Infos zur Wanderung
Tour: Wanderung
Stadt: Ottrott
Start/Ende: Ottrott
Länge: 12.6Km
Dauer: 4:15 Stunden:Minuten
Schwierigkeit: mittel
höchster/tiefster Punkt: 764 Meter nach 8.5km Wegstrecke / 300 Meter nach 0km Wegstrecke
Summe Steigungen/Gefälle: 549 Höhenmeter auf 5.7km / 549 Höhenmeter auf 5.7km Wegstrecke
Steilstrecken (über 20%): 1.02km bergan und 0.63km bergab
Wegstrecke auf Landstraße: 0Km
Westrecke ohne Markierung: 0Km

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Höhenprofil
Wandertour im GPX-Format
Infos zur GPS Outdoor-Navigation

Rundwanderung Ottrott - Odilienberg - Heidenmauer - Burg Dreistein - Kloster Hohenbourg


bis hier 2.1Km
Wir beginnen die Rundwanderung auf den Odilienberg auf dem Parkplatz hinter der Kirche von Ottrott. Wir folgen der Rue des Chateaux und stoßen am Ortsausgang auf die Wandermarkierung gelber Kreis. Wir gehen noch ein Stück die Straße bergan in den Wald hinein und wechseln dann links auf das weiß-rote Rechteck, das uns den Weg zu den Chateaux d'Ottrott und den Mont Ste. Odile weist. Im Wald geht es nun mäßig bergan, bis wir nach gut 1,5 Kilometern vor einem Forsthaus stehen. Rechts davon sehen wir, leicht erhöht, das Chateau de Rathsamhausen, dessen Ruinen man zur Zeit wegen Einsturzgefahr nicht begehen kann.

bis hier 5.9Km
Vom Forsthaus aus orientieren wir uns nun an dem blauen Andreaskreuz, das Richtung Koepfel und Ste. Odile weist. Nach 900 Metern bequemer Waldwege erreichen wir eine Einmündung und den Hinweis auf das Chateau de Koepfel, von dem jedoch nur noch spärliche Fundamentreste erhalten sind. Das blaue Andreaskreuz führt uns nun weiter zum Hagelschloss, dessen Mauerreste aus dem 14. Jahrhundert wir nach 2,3 Kilometern gemächlichen Aufstiegs im Wald erreichen. Mystisch erheben sich die Gemäuer der Burg und ein imposanter steinerner Torbogen zwischen den Bäumen. An der Weggabelung orientieren wir uns nun am gelben Andreaskreuz, das zum Chateau Dreistein weist und uns wenig später auf einem schönen Waldpfad zur Heidenmauer bringt, die nun für geraume Zeit den rechten Wegrand säumen wird.
Lac-Kruth-Wildenstein/Grand-Ventron
Ein steiler Anstieg führt vom Lac-de-Kruth-Wildenstein hinauf zu den Hochweiden im Naturschutzgebiet rund um den Grand Ventron. Hier entdeckt der Wanderer vier reizvolle Landschaftsbilder. Bis auf 900 Metern Höhe einen märchenhaften Mischwald mit Buchen und Tannen, darüber steil abfallende Granitklippen, eine liebiche Heidelandschaft mit Heidelbeersträuchern soweit das Auge reicht und satt-grüne Wiesen, auf den die typischen schwarz-weißen Vogesen-Rinder grasen. Die abwechslungsreiche Wandertour führt vielen Aussichtspunkten entlang der bis zum Ende des 1. Weltkriegs gültigen Grenze zwischen Frankreich und Deutschland.
 
bis hier 6.6Km
An einer Wegkreuzung stoßen wir auf das rote Andreaskreuz, das rechts einen Waldweg hinab zum Chateau de Dreistein führt. Wir folgen der Markierung und erreichen 5 Minuten später die interessante Burganlage inmitten der Wälder am Hang des Mont Sainte Odile.
Burg Dreistein
Die Burg Dreistein liegt wenige Hundert Meter nordwestlich des Klosters Hohenbourg auf dem Berg Sainte Odile auf dem Gebiet der Gemeinde Ottrott. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Burganlage einzelnstehender Gebäude, die auf drei Felsen Ende des 12. Jahrhunderts zum Schutz des nahen Klosters unter Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut wurden. Die Burg Dreistein überragt das Tal der Ehn, das sie einst zusammen mit den Ottrotter Schlössern Koepfel, Rathsamshausen und Lutzelbourg sowie dem Hagelschloss kontrollierte.
Der östliche, durch einen Graben getrennte Teil war zunächst nur als Befestigungsturm angelegt, wurde aber Ende 13. bis Anfang 14. Jahrhundert zur Burg ausgebaut. Der westliche Komplex wurde erst später zu zwei eigenständige Burgen getrennt. Nachdem Brände im 16. Jahrhundert das Kloster Sainte Odile zerstörten und die Nonnen vertrieben, überließ man die Burg Dreistein ihrem Schicksal. In der Folge verfielen die Gemäuer, bis sie im 17. Jahrhundert weitgehend zerstört wurden. Die Ruinen von Burg Dreistein liegen nahe der 11 Kilometer langen Heidenmauer und können nur über einen Wanderpfad erreicht werden.
 
bis hier 8.6Km
Zurück auf dem gelben Andreaskreuz folgen wir der Heidenmauer weiter rechts. Nach gut 500 Metern erreichen wir ein Sandsteinplateau, von dem aus wir eine schöne Fernsicht über die Ebene des Elsass haben. Ein paar Meter weiter gelangen wir an eine Wegkreuzung. Wir nehmen den Sentier Pittoresque, der uns an vom Regen bizarr ausgewaschenen Sandsteinfelsen entlang aufs Plateau des Mont Ste Odile und zum Kloster bringt.
Kloster Hohenbourg/Sainte Odile
Das Kloster Hohenbourg wurde 680 von der Heiligen Odile, der Schutzpatronin des Elsass auf einem Felsplateau inmitten eines Waldes auf dem nach ihr umbenannten Berg Mont Sainte Odile gegründet. Der ursprünglich keltische Name Altitona, hoher Berg, findet sich noch im Namen Hohenbourg wieder. Später wurde das Kloster nach der Gründerin Sainte Odile umbenannt und ist heute jährlich 1.300.000 Besuchern der bedeutendste Wallfahrtsort des Elsass. Es thront auf 763 Metern Höhe über der Ebene des Elsass. Von seinen Mauern aus sieht man hinüber bis zum Schwarzwald.
Über die Jahrhunderte erlebte das Kloster Sainte Odile eine wechselvolle Geschichte. In der Mitte des 12. Jahrhunderts kam es unter der Äbtissin Relinde, die andere Ordensregeln einführte, zu einem regelrechten Aufschwung. In der Mitte des 16. Jahrhunderts zerstörte ein Brand die Anlage und vertrieb die Nonnen. Ein ganzes Jahrhundert lang lag sie in Ruinen. Nachdem das Elsass 1648 französisch wurde, baute der Orden der Prämonstratenser das Kloster wieder auf. Während der Französischen Revolution wurde es zum Woh des Volkes verkauft und 1853 vom Straßburger Bischhof zurückgekauft.
Von den im 12. Jahrhundert im romanischen Stil errichteten Gebäuden sind heute nur noch Reste, wie die Kreuzkapelle, erhalten. Die Klosternanlage wie sie sich heute präsentiert, stammt im Wesentlichen aus den Neubauten, die nach dem verheerenden Brand von 1681 entstanden. Sie beherbergen heute ein Hotel sowie ein Großrestaurant zur Versorgung der Pilger und Besucher.
Der Legende nach kam Odile als Tochter des Merowingers Atich blind zur Welt. Atich hatte sich jedoch einen Sohn gewünscht und wollte Odile töten lassen. Ihre Mutter ließ sie ins burgundische Kloster Baume-les-Damen bringen, wo sie später getauft wurde. Wie durch ein Wunder konnte das Mädchen nach der Taufe sehen, was den Zorn des Vaters allerdings nicht beschwichtigen konnte. Er ließ ihn an seinem Sohn Hugo aus, der die Schwester wieder nach Haus zurückbrachte und dafür vom Vater getötet wurde. Aus Schuldgefühlen heraus und vom Wesen Odiles eingenommen nahm er sie schließlich an seinem Hof in Obernai auf. Als er sie verheiraten wollten, floh sie auf die andere Rheinseite. Er verfolgte sie bis auf einen Felsen, auf dem sie betete. Dieser öffnete sich auf wundersame Weise, umhüllte die junge Frau und entzog sie so dem Zugriff ihres Vaters. Vom offensichtlich göttlichen Willen eingeschüchtert, schenkte dieser Odile die Festung Hohenbourg, das sie zu einem Kloster für junge Mädchen umbauen ließ.
 
bis hier 12.6Km
Für den Abstieg vom Kloster hinunter nach Ottrott wählen wir den mit einem gelben Kreuz markierten Pilgerweg, den Sentier des Pelerins. Wir kehren zunächst zurück zur Kreuzung, an der wir zuvor den Sentier Pittoresque genommen haben, steigen nun aber weiter bergab. Rechts von uns erheben sich noch einmal die Heidenmauer. Nach gut 1,5 Kilometern sehen wir am linken Wegesrand das Bild einer Frau in den Fels gemeißelt. Wieder 1,3 Kilometer weiter stoßen wir auf ein Kruzifix im Wald, auf dem Christus über einem Totenkopf gekreuzigt dargestellt wird. Etwas weiter unten verlassen wir den Wald und wandern über die Rue de Monte Sainte Odile zurück zum Parkplatz bei der Kirche.

Elsass/Vogesen GPS-Wandern

  • Hohenbourg/Mont Sainte Odile
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